Zuerst
willst du nur Chatten, weil dir die Welt um dich herum zu klein wird. Du
willst neue, nette Leute kennen lernen - vor allem solche vom anderen
Geschlecht. Du willst horchen, ob es nur dir so beschissen geht, oder
ob auch andere sich ebenso schlau in die Nesseln setzen können. Du willst
aber auch dem Liebesreitz und allem Romantischen begegnen, was so im Netz umher fleucht. Du bist der
Cyber-Jäger auf der Pirsch: der edle Ritter, dessen Saga verschollen
blieb bis jetzt.
Du sitzt in deinem Aldi-Cheffsessel, glotzt in den Facebook-Schirm hinein und bedienst die Tastatur wie der junge Beethoven sein Klavier bevor er taub wurde. Ein neues Profil geht auf. Heilig ist der Augenblick, denn du weißt, es öffnet sich jetzt der Blick in die Seele eines anderen Wesens. Du erblickst den Namen im Messenger und kommst dir vor, wie Captain Kirk auf der Brücke der Enterprise, wenn er "Auf den Schirm" befielt.
Wie von einem anderen Stern erscheint die Botschaft des weiblichen Wesens auf der FB-Pinnwand. Es ist so real, dass du glaubst sogar ihren Duft wittern zu können. Du atmest ihn ein, und siehe er überträgt sich auf deinen ganzen Körper. Du kriegst 'ne Gänsehaut vor lauter heiligem Schauer. Und in deiner Hose regt sich auch schon was.
Du kannst lesen: "Hallo, habe dein Profil gesehn und finde es sehr interessant."
Du weißt noch nicht so recht, ob du dies nun als Kompliment verstehen sollst - denn das klingt eher so, wie: ich weiß jetzt, dass du genau so bescheuert bist wie ich. Du kennst das, weil du denselben Stuss auch schon ein Dutzend Mal durch den Äther geschickt hast.
Aber diesmal muss es ja nicht unbedingt so sein, redest du dir ein. "Och, das überrascht mich jetzt aber sehr angenehm", antwortest du scheinheilig und gibst dir höllisch Mühe, auch ja keinen Schreibfehler zu machen. Du fährst fort: "Vielen herzlichen Dank! Ääähm, wieso aber zeigst du dein Gesicht denn nicht?"
Es interessiert dich jetzt wirklich, warum SIE da lediglich einen BH mit Klammer an der Wäscheleine als Profilbild führt. Dabei sind dir aber die vielen Kerben auf den beiden Bügeln dieses D-Stückes noch gar nicht aufgefallen. Ein Schelm, wer da an was Böses dächte. Aber du übersiehst diese Kerben einfach und hältst sie für Ornamente.
Von dem Augenblick an bist du verloren - du weißt es nur noch nicht. Du bist durch IHR Raster gefallen. Du bist in IHRE Cyber-Venusfalle getappst und freust dich, wie geil sie jetzt grad zuklappt. Denn SIE textet soeben: "Dir fällt aber auch alles auf, Hübscher. Ich hingegen kann dein Antlitz sehen - und ich finde dein Profilbild sehr markant - kann es denn sein, dass ich dich schon irgendwo im TV gesehn habe?"
Tja, die Deutsche Industrie Norm (DIN) weiß, wieso sie die Höhe der Zimmerdecken auf mindestens 2,45 Meter genormt hat - denn in dem Moment, wo das Überkompliment des Jahrhunderts deine grauen Hirnzellen erreicht, vollzieht dein Körper einen unkontrollierten Sprung aus dem Sitz heraus: schnur-stracks nach oben.
Knapp unter der Zimerdecke erreichst du den höchsten Punkt, siehst nun mal die Möbel auch von oben, und dein Unterbewusstsein erblickt zum ersten Mal den ungewischten Staub der sich da angesammelt in den letzten 30 Jahren. Dann knallst du zurück in den Aldi-Cheffsessel und hast, ohne es zu wissen, drei Thesen binnen einer Sekunde bewiesen:
1.- Der Mensch stammt tatsächlich vom Affen ab!
2- Aldi ist IN - weil der Chefsessel die Landung unversehrt überstanden hat - und dir die Pneo-Stange nicht im Hintern steckt.
3- Facebook schützt vor Venusfallen nicht!
Was du aber nicht begriffen hast, ist dass SIE mit ihrer mobilen Venusfalle bereits auf'm Weg zu dir ist.
Du sitzt in deinem Aldi-Cheffsessel, glotzt in den Facebook-Schirm hinein und bedienst die Tastatur wie der junge Beethoven sein Klavier bevor er taub wurde. Ein neues Profil geht auf. Heilig ist der Augenblick, denn du weißt, es öffnet sich jetzt der Blick in die Seele eines anderen Wesens. Du erblickst den Namen im Messenger und kommst dir vor, wie Captain Kirk auf der Brücke der Enterprise, wenn er "Auf den Schirm" befielt.
Wie von einem anderen Stern erscheint die Botschaft des weiblichen Wesens auf der FB-Pinnwand. Es ist so real, dass du glaubst sogar ihren Duft wittern zu können. Du atmest ihn ein, und siehe er überträgt sich auf deinen ganzen Körper. Du kriegst 'ne Gänsehaut vor lauter heiligem Schauer. Und in deiner Hose regt sich auch schon was.
Du kannst lesen: "Hallo, habe dein Profil gesehn und finde es sehr interessant."
Du weißt noch nicht so recht, ob du dies nun als Kompliment verstehen sollst - denn das klingt eher so, wie: ich weiß jetzt, dass du genau so bescheuert bist wie ich. Du kennst das, weil du denselben Stuss auch schon ein Dutzend Mal durch den Äther geschickt hast.
Aber diesmal muss es ja nicht unbedingt so sein, redest du dir ein. "Och, das überrascht mich jetzt aber sehr angenehm", antwortest du scheinheilig und gibst dir höllisch Mühe, auch ja keinen Schreibfehler zu machen. Du fährst fort: "Vielen herzlichen Dank! Ääähm, wieso aber zeigst du dein Gesicht denn nicht?"
Es interessiert dich jetzt wirklich, warum SIE da lediglich einen BH mit Klammer an der Wäscheleine als Profilbild führt. Dabei sind dir aber die vielen Kerben auf den beiden Bügeln dieses D-Stückes noch gar nicht aufgefallen. Ein Schelm, wer da an was Böses dächte. Aber du übersiehst diese Kerben einfach und hältst sie für Ornamente.
Von dem Augenblick an bist du verloren - du weißt es nur noch nicht. Du bist durch IHR Raster gefallen. Du bist in IHRE Cyber-Venusfalle getappst und freust dich, wie geil sie jetzt grad zuklappt. Denn SIE textet soeben: "Dir fällt aber auch alles auf, Hübscher. Ich hingegen kann dein Antlitz sehen - und ich finde dein Profilbild sehr markant - kann es denn sein, dass ich dich schon irgendwo im TV gesehn habe?"
Tja, die Deutsche Industrie Norm (DIN) weiß, wieso sie die Höhe der Zimmerdecken auf mindestens 2,45 Meter genormt hat - denn in dem Moment, wo das Überkompliment des Jahrhunderts deine grauen Hirnzellen erreicht, vollzieht dein Körper einen unkontrollierten Sprung aus dem Sitz heraus: schnur-stracks nach oben.
Knapp unter der Zimerdecke erreichst du den höchsten Punkt, siehst nun mal die Möbel auch von oben, und dein Unterbewusstsein erblickt zum ersten Mal den ungewischten Staub der sich da angesammelt in den letzten 30 Jahren. Dann knallst du zurück in den Aldi-Cheffsessel und hast, ohne es zu wissen, drei Thesen binnen einer Sekunde bewiesen:
1.- Der Mensch stammt tatsächlich vom Affen ab!
2- Aldi ist IN - weil der Chefsessel die Landung unversehrt überstanden hat - und dir die Pneo-Stange nicht im Hintern steckt.
3- Facebook schützt vor Venusfallen nicht!
Was du aber nicht begriffen hast, ist dass SIE mit ihrer mobilen Venusfalle bereits auf'm Weg zu dir ist.