Sie ist der Südwind und spürt im Nabel den Flügelschlag des weißen
Schmetterlings. Wie aus dem Nichts taucht sie auf und weht
geheimnisvoll durchs frostige Land. Sanft fährt sie mit ihren Händen
über die Brüste und erweckt die Knospen des noch schlummernden
Frühlings - und siehe er sprießt aus ihren Adern, weil er tief im Herzen
wurzelt. Ein Lächeln geht über ihre Lippen und sie dreht sich nackt im
Kreise - lasziv versucht sie die eigenen Haare im Wirbeldreh zu
erhaschen. Sie zwinkert mir zu, lacht auf, streckt die Arme weit von
sich und richtet ihren Körper posenartig unterm Himmel auf.
So
verharrt sie ein Weile, bis die Kastanietten aus dem Baumwipfel
erklingen. Sie schmunzelt lüstern - Leidenschaft dringt aus ihren
Poren. Sinnlich fahren ihre Hände über die Hüften, streicheln sanft
über'n Venushügel und berühren mit dem einen Finger den Punkt um den
sich alles dreht. Ein lüstener Blitz geht durch den aufgereizten Körper, ein
frivoler Gedanke zischt kometenhaft durch ihren Blick. Ein Gedanke wie
Wasserfeuer, ein Hauch von Morgentau geht um sie rum, und sie tanzt und
tanzt zum warmen Sommer hin: durch den Schnee, durch das Eis, bis tief in die
Glut des geborstenen Steines hinein.
Die Magierin wiegt
und biegt sich wie ein unerfüllter Trieb, Sternenstaub weht um sie herum.
Galaktisches Licht aus Funken fällt - es damft und zischt und weg ist
sie. Und es bleibt nur noch der Sommerwind der heimlich um den Winter
zieht und flüstert leise: ich bin's gewesen, ich werd es wieder sein -
ich bin das Himmelswesen, ich allein, die Mädchenfrau aus windgem
Sonnenschein! Ich bin die Magierin aus deinen Sinnen - ich bin dein Sandfrauchen, das mit den niedlichen Hörnlein, welches dir bunte Träume über'n Schlaf streut.