Facebook - der Beichtstuhl der Moderne.
Noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte outen sich die Leute so
freiwillig und offen, wie hier. Die Kirchen-Beichtstühle bleiben leer -
so auch die Opferstöcke.
Das hat der Papst schon lange erkannt und
sich jetzt quasi 'arbeitslos' gemeldet - eben weil er clever ist: er
facebookelt fleißig als Papa-Emeritus-II und begreift allmählich, dass
die Welt ja ganz anders tickt, als man es so im Vatikan annimmt.
Die einzigen wahren Profiteure dieses technischen und sozialen Beichtwunders,
aber sind die Geheimdienste. Jetzt brauchen sie keine heimlichen Wanzen mehr
in den kirchlichen Beichtstühlen zu verstecken (und dafür löhnen),
sondern sitzen bequem in ihren Chefsesseln, schauen sich Postings,
Kommentare, Fotos, Stüsse und den ganzen Seelenstripteas in Facebook an - auf allen Ebenen natürlich. Und sie wissen heute besser denn je, wer wessen
Geistes Kind ist und was genau er und seine Freunde so im Schilde
führen.
Ist das nicht schön? Nur noch 'Ficken für den Weltfrieden' kann schöner sein.
J.A.